Gestern war das Wetter nachmittags nicht so gut, Sturm mit hohem Seegang und deutlichem Rollen und Stampfen der Trollfjord. Seekrank sind wir aber nicht! Wer zu dieser Jahreszeit in den hohen Norden reist, muß auch mit durchwachsenem Wetter rechnen. Heute Morgen wurden wir zur „Blauen Stunde“ aber schon wieder stimmungsvoll geweckt.
Diese Karte gibt einen guten Überblick über unsere Route, die wir in beide Richtungen, also von Bergen nach Kirkenes und wieder zurück fahren.
Den östlichsten Punkt unserer Reise haben wir heute mit Vardø auf der Insel Hornøy an der Barentsee erreicht. Dieser kleine Ort spielte während des „Kalten Krieges“ eine wichtige Rolle im Frühwarnsystem der NATO, wie auf dem Foto unschwer zu erkennen ist.
Auf dem Ausflug zum Nordkap hatten wir eine sehr freundliche und sehr gut informierte Nürnbergerin als Reiseleitung, die seit 17 Jahren mit ihrem norwegischen Mann hier lebt. Sie hatte wirklich viele Informationen zur Finnmark und zu ihren BewohnerInnen. Die Häuser auf diesem Foto sind laut ihren Ausführungen das Ergebniss eines Architektenwettbewerbs, durch den solide, standardisierte, schnell aufbaubare Häuser entstehen sollten, um die im Krieg zerstörten schnellstmöglich wieder aufbauen zu können.
Einen Eindruck wo wir sind, vermittelt wohl dieses Bild, das ich heute Morgen in Kirkenes gemacht habe, zum Nordpol sind es übrigens „nur“ 2100 Kilometer. Im Hintergrund sieht man einen alten Stollen, der im 2. Weltkrieg auch als Bunker genutzt wurde. Kirkenes war sehr umkämpft und musste über 300 Luftangriffe über sich ergehen lassen. Schlimmer kann es allerdings als die Wehrmacht abzog. Sie hinterlies „Verbrannte Erde“, alle Häuser und Gebäude wurden zerstört und konnten erst Jahre später wieder aufgebaut werden. Das war übrigens in vielen Teilen Norwegens so. Auch auf der Nordkapinsel Magerøya wurden damals alle Gebäude zerstört.
Gerade laufen wir in den Hafen Kjøllefjord ein und freuen uns schon wieder auf das Abendessen. Statt Menue gibt es heute Arctic Buffett, für das gerade von einem hiesigen Fischer frische Ware angeliefert wurde, die Königskrabben haben wir noch lebend gesehen. Morgen werden wir dann unseren östlichsten Hafen und damit den Wendepunkt unserer Reise in Kirkenes erreichen.
Die hier zu sehende Landzunge ist der wirklich nördlichste Punkt Europas, Richtung Norden liegt nur noch das Eismeer und der rund 2100 Kilometer entfernte Nordpol. Wir sind außerdem schon sehr weit östlich und auf dem gleichen Längengrad wie St. Petersburg.
Wir haben den nördlichsten Ort unserer Reise erreicht, das Nordkap. Vom Hafen Honningsvåg wurden wir mit Bussen dorthin gebracht.
Nicht nur am Tage, auch bei Nacht gibt es immer wieder schöne Blicke, wie hier bei der Ausfahrt aus Tromsø auf die Eismeerkathedrale am späten Abend!
Das ist „unser Schiff“, die Trollfjord vor der „Skyline“ von Tromsø. Unsere Kabine ist auf der anderen, der Backboardseite, auf Deck 7, das ist die neunte Kabine von links, direkt unter dem ersten Balkon. Alle Schiffe begegnen uns auf unserer Seite! Da wir auch immer auf dieser Seite anlegen, können wir das An- und Ablegen in den Häfen direkt aus der Kabine beobachten.
