Heute Nacht sind wir um 01:30 wieder gut Zuhause angekommen. Nachdem der Sturm etwas nachgelassen hatte, war die Trollfjord, um den Fahrplan einigermaßen einzuhalten, ohne weiteren Halt nach Bergen gefahren. Dort sind wir mit etwa 4 stündiger Verspätung angekommen und mit dem Bus zum Flughafen gebracht worden. Um 22:30 waren wir mit AirBerlin wieder in Düsseldorf. Mit Renate und Peter aus Oelde (liegt an der A2 auf dem Weg nach Bielefeld) haben wir uns einen Leihwagen geteilt. Hinter uns liegt eine tolle Zeit mit der Trollfjord an der norwegischen Küste. Viele unvergessliche Eindrücke werden wir sicher noch lange in uns tragen. Von tollem Wetter bis zum Orkan hatten wir alles, was man auf dieser Tour erleben kann, nur leider keine Wale. Einen herzlichen Gruß an dieser Stelle an Bärbel, Renate, Peter, Peter und Wolf, unsere Tischnachbarn auf der Trollfjord, wir hatte eine tolle Zeit miteinander. Und – vielleicht sehen wir uns ja mal in Bielefeld. ;-)
Archiv des Autors: Pauli
Schwerer Sturm!
Seit gestern Abend liegen wir geschützt hinter einer vorgelagerten großen Insel im Hafen von Rørvik. Alle Hurtigruten Schiffe haben Häfen angelaufen und sind nicht auf See, dort soll schwerer Sturm mit Wellen von 12-15 Metern Höhe sein. Safety First, wir sind in Sicherheit, es geht uns nach wie vor sehr gut und wir fühlen uns auch sehr wohl. Heute um 15 Uhr soll der Sturm nachlassen und wir werden dann den Hafen mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Im Moment ist die Reederei dabei, für alle Passagiere die optimale Heimreise zu organisieren. Ggf. fliegen wir nicht von Bergen, sondern von Trondheim zurück nach Düsseldorf. Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit verspätet, vorraussichtlich erst Mittwoch im Laufe des Tages nach Bielefeld zurückkehren.
Die Sage von den sieben Schwestern
Zu siebt liegen diese Bergschwestern in Reih und Glied entlang der Hurtigrute. 1000 Meter ragen sie steil über die inselreiche Küste. Die fantastische Aussicht lässt sich vom Deck gut beobachten, allerdings haben sie heute ihr Haupt teilweise verhüllt. Von Norden nach Süden liegen: Botnkrona (1072 m), Grytfoten (1019 m), Skjæringen (1037 m), Tvillingene (945 m und 980 m), Kvasstinden (1010 m) und Breitinden (910 m). Der Sage nach sollen es sieben Jungfrauen gewesen sein, die sich nach einer Verfolgung durch den König Hestmannen erschöpft niederwarfen. Bei Sonnenaufgang erstarrten sie zu Stein.
Unsere Kabine
Begegnung mit der Finnmarken
Schon um 8:30 begegnet uns heute Morgen die Finnmarken. Das Bild zeigt leider wieder nur wenig vom starken Seegang. Am späten Abend und in der Nacht hatten wir Orkan mit Böen von über 32 Meter pro Sekunde, das ist Windstärke 12. Obwohl das Schiff stark krängte, haben wir gut geschlafen und waren beide nicht seekrank. Ein tolles Erlebniss war es allerdings durchaus!
Sturmfahrt zu den Lofoten
Sturm, die Trollfjord rollt und stampft bei Windstärke 8-10. Wir sitzen in der Panoramalounge auf Deck 9. Oft spritzt die Gischt bis an die Fenster, wir können dann kaum rausschauen, nehmen es gelassen; auf einer Märzreise mit den Hurtigruten gehört Sturm dazu. Peter, er sitzt beim Abendbrot an unserem Tisch, ist glücklich, er hat den Sturm schon sehnlichst erwartet und ist unentwegt auf dem Oberdeck. Ich selbst habe am Bug von Deck 6 gefilmt, wurde von einer Welle voll erwischt und musste mich patschnass komplett umziehen. Durch den starken Wind lassen sich die Türen zu den Decks kaum öffnen. Einige sind seekrank, Annette war beim Mittagessen schon ganz „blümerant“, einige Tische sind nicht besetzt! Das Abendbrot ist vorverlegt worden, der Sturm soll am Abend noch stärker werden, an ein Servieren am Tisch ist dann nicht mehr zu denken. Einige Häfen konnten wegen des Sturms nicht angelaufen werden, die Trollfjord wäre nicht in die Häfen gekommen. Der heutige Tagesausflug mit dem Bus über die Vesteralen, an dem wir nicht teilgenommen haben, konnte erst im dritten Hafen wieder an Bord genommen werden. Das Anlegemanöver war sehr spannend, aber es war die letzte Chance die Ausflügler wieder aufzunehmen. Jetzt geht es weiter auf eine offene Seestrecke, da wir es sicher sehr windig. Die Bilder sind für den Sturm wenig aussagekräftig.
Auf dem Oberdeck
Hammerfest
Hammerfest ist die nördlichste Stadt der Welt und liegt auf dem gleichen Breitengrad wie das nördliche Sibirien. Nur der Golfstrom verhindert das Zufrieren der Häfen und ermöglicht damit letztlich das Leben hier. Wir haben das Wiederaufbaumuseum besucht und vom Aussichtspunkt über der Stadt Fotos gemacht. Das Wiederaufbaumuseum erzählt sehr differenziert die Geschichte der Zwangsevakuierung durch die Wehrmacht, der Höhlenbewohner und des Wiederaufbaus nach 1945. Ein besonderer Schwerpunkt gilt dabei den verschiedenen ethnischen Gruppen: Samen, Kvenen und den Nordwegern. Die einen wohnten noch mit den Haustieren unter einem Dach, andere schon in finnischen oder vorgefertigten Blockhütten. Heute ist Hammerfest eine moderne europäische Stadt, die durch die größte und modernste Erdgasverflüssigungsanlage der Welt einen zusätzlichen Boom bekommen hat.
Vorbeifahrt der Lofoten
Heute Morgen sind wir der Lofoten begegnet, dem einzigen noch fahrenden Schiff der Hurtigruten aus der alten Generation. Die Lofoten wurde zum Anlass ihres 50. Geburtstags komplett überholt und macht gerade ihre Jungfernfahrt nach der Überholung. Da war auf dem Oberdeck richtig was los, Bettlaken wurden zur Begrüßung geschwenkt und lautes Signal von beiden Schiffen.
Morgenstimmung in der Nähe von Hammerfest
Gestern war das Wetter nachmittags nicht so gut, Sturm mit hohem Seegang und deutlichem Rollen und Stampfen der Trollfjord. Seekrank sind wir aber nicht! Wer zu dieser Jahreszeit in den hohen Norden reist, muß auch mit durchwachsenem Wetter rechnen. Heute Morgen wurden wir zur „Blauen Stunde“ aber schon wieder stimmungsvoll geweckt.